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Chaos Würfel Buchstaben

Chaos – unsere bessere Hälfte?

Jeder sagt, Ordnung sei das halbe Leben, doch wer hat sich denn schon einmal ernsthaft gefragt, was es mit der anderen Hälfte auf sich hat?

Heutzutage scheint jeder Bereich des Lebens in perfekt geordneten Bahnen ablaufen zu müssen, damit man Teil der Gesellschaft bleibt. Es fängt bei ausgeklügelten Aufbewahrungssystemen für die Ordnung in den eigenen vier Wänden an und hört bei Seminaren zur besseren eigenen Zeitaufteilung auf, um auch noch möglichst viel Kontrolle über die innere eigene Ordnung zu halten. Ein Hang zur Unordnung wird oft als falsch und verachtenswert abgestempelt. Natürlich ist das auch okay, wenn es sich dabei um destruktive Tendenzen der Unordnung handelt.

Ein gewisses Maß an kreativer Unordnung ist aber nicht nur völlig okay, sondern sollte sogar gefördert werden, denn laut neuesten Erkenntnissen der modernen Chaosforschung führen strukturlose und chaotische Eigendynamiken an einem gewissen Zeitpunkt zu völlig neuen Ordnungen, Regelmäßigkeiten und neuen Entdeckungen. Daher muss Chaos nicht immer unbedingt Zerfall, sondern kann auch Fortschritt bedeuten.

Bereits die alten Griechen beschrieben in ihrer Mythologie das Chaos als den absoluten Urzustand, sozusagen den Anfang allen Bestehens. Chaos bedeutete die anfängliche Leere. Das Nichts. Völlig ohne Form, ohne Geräusch und scheinbar endlos.

Chaos – ein Blick in die eigenen vier Wände

In jedem Chaos steckt eine Ordnung

Echtes Chaos bedeutet eine totale und unendliche Zufälligkeit. Doch irgendwann finden sich in jeder Unordnung einige Regelmäßigkeiten. Selbst viele der allergrößten Messis, die in ihrem eigenen Chaos unterzugehen scheinen, sorgen unterbewusst für grob erkennbare, regelmäßig auftretende Ordnungen inmitten des ganzen Mülls, der bei ihnen zu Hause herumliegt.

Das führt uns zwangsweise zu der Frage: Wo hört Chaos auf und wo fängt Ordnung an? Genau in diesem Grenzbereich arbeitet die Chaosforschung. Sie erkennt Ordnung in Dingen, die für das Auge des ungeübten Betrachters nur pures Chaos darstellen.

Die gewisse Prise Chaos

In den meisten deutschen Küchen gilt scheinbar ein ungeschriebenes Gesetz: Was nicht sauber und geordnet in Schränken steht, ist unaufgeräumt und somit Chaos. Doch allzu oft fällt niemandem auf, wie leblos so eine blanke Küche eigentlich wirkt. Streut man eine klitzekleine Prise Chaos in die vorherrschende Ordnung, füllt man seine Küche ganz schnell mit Leben – ein paar Kochutensilien offen und gut sichtbar an Haken hängend oder Gewürze, die draußen stehen und zum Kochen einladen, können bereits einen riesigen Unterschied machen, ohne dabei unordentlich oder aufdringlich zu wirken.

Bleiben Sie Querdenker!

Rechte Winkel gelten seit jeher als das Maß der Dinge. Wir Menschen fühlen uns mit ihnen sicher. Sie geben uns ein Gefühl der Ordnung. Doch manchmal muss man eben querdenken, um im Leben voranzukommen: Unerwartete, abstruse Formen; schiefe, ungerade Linien – sie sind die neuen Wegweiser der Zukunft! Vor allem moderne Kunstströmungen, wie der Kubismus oder der Surrealismus, machen sich dieses Konzept zunutze, frei nach dem Motto: Erst der Spaß, dann die Form!

Bleiben Sie experimentierfreudig!

Viele Menschen können sich nur schwer mit der biederen Vorstellung des Erwachsen-Seins abfinden. Sie unterdrücken unbewusst das Kind in sich und die damit verbundene Vorstellungskraft und Fantasie. Sie sollten sich daher bewusst Raum nehmen, um das Kind in sich so richtig austoben zu lassen! Perfekt geht das zum Beispiel in Ihrer eigenen Wohnung. „Spielen“ sie mit neuen Konzepten und Einrichtungsideen. Seien Sie wagemutig, vielleicht auch ein klein wenig naiv und schaffen Sie etwas völlig Neues aus Ihren eigenen vier Wänden!

Viele Bücher = viel Kreativität?

Nicht nur Kinder, sondern auch viele Bücherverliebte nutzen gerne den bekannten Spruch von Albert Einstein „Ordnung braucht nur der Dumme, das Genie beherrscht das Chaos“, um ihre eigene Unordnung herunterzuspielen. Denn selbst Bücherregale, deren Sinn es ist, Ordnung zwischen den ganzen Büchern zu schaffen, besitzen eine extrem vielfältige Unordnung: Verschiedene Bücherfarben, Größen, Formate, Breiten sorgen für ein Durcheinander, welches allerdings facettenreich und schön ist und jeden noch so ordentlichen Raum verzaubern kann.

Die genialsten Einfälle kommen einem immer dann, wenn man nicht mit ihnen rechnet. Mitten im Durcheinander anderer Gedanken kommt dann die Idee, die alles verändern soll. So ist es auch bei den Bücherregalen: Ordnung schafft keinen Leseanreiz. Das Chaos im Bücherregal allerdings lädt zum Stöbern ein und sorgt für die Lust am Lesen.

Butterfly-Effekt

Das wohl bekannteste Thema, mit dem sich die Chaosforschung befasst, ist wohl der sogenannte Butterfly-Effekt. Er beschreibt, dass selbst kleinste Dinge, wie zum Beispiel der Flügelschlag eines kleinen deutschen Schmetterlings, einen Hurrikan in den USA auslösen kann. Doch der Butterfly-Effekt muss nicht immer etwas Schlechtes voraussagen. Eher kann daraus etwas wirklich Großartiges entstehen. Das Spielen mit bunten Farben kann Sie zu einem ungeahnten kreativen Ansturm an Gedanken verleiten, welche Sie erfüllen!

Chaos und Ordnung der Mutter Natur

Selbst unsere Mutter Natur, von der viele behaupten, sie sei absolut chaotisch, weist viele Muster auf, die sich immer wieder inmitten der ganzen Unordnung wiederholen – und das seit Jahrhunderten. Darunter fällt zum Beispiel die Wolkenbildung, die Entstehung von Pflanzen oder wenn sich Tornados bilden. Doch all dem wohnt auch eine optische Schönheit inne, auch wenn diese vielleicht nicht unbedingt geplant ist. Eine Schönheit, von der wir Menschen uns gerne inspirieren lassen.

Aber auch die Meereswellen gehören eindeutig zu den schönen Schauspielen, die unsere Natur zu bieten hat. Die Art, wie sie sich erst aufbauen, ihre klassische Wellenform bilden und ihre Schaumkrone glitzert, um dann wenig später krachend und rauschend als Meeresbrandung am Strand anzukommen, an dem wir liegen und unsere Füße vom Wasser umspielen lassen. All das kann uns zu viel mehr inspirieren. Daher denken Sie bei der Raumgestaltung gerne an die Vielfältigkeit der Natur und lassen Sie natürliche Elemente in das Gesamtkonzept mit einfließen!

Naturale Strukturen

Für viele Ordnungsfanatiker dürften naturale Muster viel Stress darstellen. In manchem Bad dominiert eindeutig der Hang zu den verschlungenen Mustern, die Marmor zu bieten hat. Das gibt dem Badezimmer einen Hauch Naturalismus und verleiht ihm auf unerklärbare Art und Weise deutlich mehr Lebendigkeit.

Der ewige Kampf: Mensch vs. Natur

Doch so sehr der Mensch die Natur liebt: Allein um sie zu verstehen, hat er alles, was er dort entdeckt hat, geordnet und katalogisiert. So tickt nun mal unsere ordentliche Hälfte der Seele: Wir müssen alles ordnen, damit wir es verstehen können. Dennoch können wir auch nicht einfach unsere wilde Seite unterdrücken. Es ist und bleibt wahrscheinlich ein ständiger Kampf zwischen Mensch und Natur.

Fazit:

Viele verstehen den Begriff „Chaostheorie“ als Theorie vom Chaos. Doch das ist falsch, da das an sich bereits ein Widerspruch ist. Das Chaos mit einer Theorie zu beschreiben, wäre unmöglich, da es im absoluten Chaos keine Ordnung gibt. Daher ist das absolute Chaos meist nicht Thema der Chaosforschung. Es geht vielmehr um den Grenzbereich zwischen Chaos und Ordnung. Wie breit ist er? Wie ist er zu definieren? Ist der Grenzbereich überhaupt existent? All das sind Fragen, die die Chaosforschung bis heute beschäftigen.

Wichtig für Sie ist, dass Sie Ihr inneres Chaos, Ihr inneres Kind nicht unterdrücken sollten. Seien Sie kreativ, leben Sie sich aus. Genießen sie auch mal die Unordnung – denn aus ihr können große Ideen entstehen!